Montag, September 07, 2009

10 Days To Go

... jetzt sind es noch t-10 Tage.
Das Sprichtwort "ein lachendes und ein weinendes Auge" stimmt wohl mehr als zu.

Bevor ich aber anfange, mein sentimentales Inneres auszuschütten, bring ich aber lieber mal alle auf den neusten Stand der Dinge. Bedeutet, ich fange ganz von vorne an.

Als ich letztes Jahr als kleiner Freshman am 1. Oktober zum ersten Mal in der großen, fremden Berufsakademie Mannheim saß, kamen plötzlich ein paar Drittsemestler unseres Studienganges und erzählten uns ein bisschen was über das Studentenleben als BA-Student. Zwei dieser lustigen Genossen haben dann erwähnt, dass sie jetzt dann nach Santa Barbara in Kalifornien gehen, dort ein Semester studieren. Damit war unsere eingeschüchterte Stille gebrochen und wir wollten alles wissen.
Unser netter Auslandsamt-Leiter hat uns dann auch noch eine kleine Vorstellung zum Thema Auslandssemester gemacht. Online wären ein paar Partnerunis, darunter auch Santa Barbara, wo man sich leicht bewerben kann.
Für Anke und mich war eigentlich gleich klar - wir bewerben uns in Santa Barbara, so früh wie möglich, um auch sicher genommen zu werden.
Januar/Februar kam und Anke hatte ihre Bewerbung schon so gut wie fertig und abgeschickt, da kam mir ein Gedanke:
"Äh... meine Schwester wohnt in Ohio.... und sie ist schwanger!". Kaum war der Gedanke in meinem Kopf, hatte ich auch schon wie E-Mail getippt. Kurz darauf kam zurück "Was ist denn das für eine Frage?? Natürlich kommst du zu mir nach Ohio!".

Damit war Santa Barbara für mich abgehakt. Im Endeffekt gut so. Da gehen so viele Leute hin, dass es für mich gar kein richtiges Auslandssemester mehr wäre...
Die Planungen wurden also neu aufgerollt, die Ohio State University sollte das Ziel sein.
Es wurden keine Mühen und Kosten gescheut und so habe ich mich an der OSU beworben und hatte dort auch vorher mit vielen Leuten gemailt, um sicherzugehen, dass es Businesskurse gibt, die ich belegen kann und bla. Gibt's, alles klar, kein Problem.
Umso geschockter war jeder, als ich nach einer Clubnacht nach Hause kam und dachte, ich check nochmal schnell den Status online und da steht "You've NOT been accepted." - nach einigen Nachforschungen ist das mit den Businesskursen wohl doch nicht so leicht.
Ich dachte schon, dass ich Ohio jetzt vergessen kann, byebye Julia, Corey und Baby Noah.

Auf die Bewerbung in San Diego als Notfall-Lösung kam zwar eine Zusage, jedoch mit dem kleinen Nebensatz "Please be aware that Business classes cannot be taken by international students." Achsooo, warum genau hatte ich mich nochmal beworben?

Enttäuscht von der Unfähigkeit der Amis (ich schieb's jetzt mal auf die) wollte ich eigentlich gar nicht mehr weg. Dann eben kein Theoriesemester, Praxissemester 2010 wird auch reichen....
Glücklicherweise hat mein Julia-Hesterschwerz nicht nachgelassen und mir noch weitere Unis in Columbus, Ohio, ausgesucht.
Auf meine Bewerbungen hin (die unter anderem sogar nach Bewerbungsschluss dort eintrafen), bekam ich von den zwei ausgesuchten Unis (Franklin University & Columbus State Community College) positive Rückmeldungen - was ein Erfolg.

Nachdem alles für die Franklin University eigentlich schon ausgemacht war kam dann eine Mail von der guten Frau, die meinte "Lena, it seems that this is just not going to work out for you.", weil sie irgendwas mit meinen Zeiten verrafft hatte und ich schon Ende August dort hätte antanzen müssen.
Also wieder Fokus auf CSCC. Dort war es eigentlich das gleiche Drama mit den Kursen und bla, aber irgendwie schien es da wohl doch bessere Aussichten zu geben.
Falls das ganze doch in die Hosen gehen sollte, hatte ich zusammen mit meiner Schwester Lisa schon einen Baby-Besuch in Ohio geplant für 2 Wochen im August.
Vor Ort konnte ich dann Tests machen, die ich im Endeffekt doch nicht gebraucht hätte, und mit vielen Leuten sprechen.
Innerhalb von insgesamt 2-3 Tagen (inklusive einer Tour über den Campus, die der Suche nach dem Passierschein A38 von Asterix & Obelix gleicht - ich erzähle die Geschichte gerne nochmal, falls jemand sie noch nicht kennt) war alles geritzt, unter Dach und Fach und geklärt. So einfach kanns gehen.

Das bedeutete allerdings auch, dass innerhalb von 2-3 Tagen auf einmal ein riesen Berg an Kosten für Tuition & Fees aufgelaufen war.
An meine Eltern kann ich nur sagen: DANKE dass ihr mir das alles möglich macht :)

Dann musste noch schnell ein Termin beim Konsulat gemacht werden, damit das mit dem Visum klappt. Glücklicherweise konnten wir die gute Frau Singer-Mahefkey noch dazu bringen, mein Schulformular auf einen späteren Zeitpunkt zu datieren. Den Orientationday muss ich also nicht mitmachen. Der wäre nämlich morgen.

Zurück in Deutschland hatte ich 2 Tage Zeit, alles vorzubereiten für den großen Tag beim Amerikanischen Konsulat in Frankfurt.
Natürlich habe ich diese 2 Tage nicht genutzt, sondern erst um 21 Uhr abends vor dem Termin alles gemacht.
Hat aber alles gepasst, der Termin verlief ohne Probleme und 4 Tage später lag das Visum schon in meinem Briefkasten. Perfekt.

Flug war inzwischen auch schon gebucht für den 17. September.
Womit wir auf dem neusten Stand wären:

Lena geht in 10 Tagen nach Columbus, Ohio an das Columbus State Community College (CSCC) und zwar für nicht ganz - aber fast ganz - 3 Monate.

So. Jetzt sind wir wieder bei dem lachenden und dem weinenden Auge angekommen.
Ich freue mich uuuunwahrscheinlich auf die Zeit mit Julia, Corey und Noah. Zum Glück bin ich nicht alleine dort!! Die Zeit an der Uni wird bestimmt toll (auch wenn ich mir sicher bin, dass ich keine Freunde finden werde... :D )!
Andererseits ist es schon sehr schwierig, so lange weg zu gehen. Normalerweise hab ich ja nach 2 Wochen Urlaub schon das Gefühl "Jetzt wird's Zeit, nach Hause zu gehen!". Das geht jetzt halt nicht. Ist ja aber auch kein Urlaub.

Am allerschlimmsten ist einfach, dass ich jetzt schon die ganzen Leute furchtbar vermisse, obwohl ich noch nicht mal weg bin. Meine Family, meine Mädels und Timm & Familie :)
Deshalb versuche ich in den letzten 10 Tagen so viel von allen zu tanken, dass ich 3 Monate rumbekomme.

Hier kann ich dann ja auch eine öffentliche Drohung an Timm aussprechen, der ganz ordentlich auf den Deckel bekommt, wenn er's nicht gebacken kriegt, mich zu besuchen!!
Ich sag's meinem Papa. Der kommt dann und haut dich. Und mein Papa ist stärker als ich!

Ansonsten hab ich mich noch nicht mal annäherungsweise mit dem Thema Koffer packen oder ähnliches befasst.
Was braucht man denn, wenn man 3 Monate weggeht, ausser gute Nerven (und Geld zum shoppen ;) )?!
Ideen und Vorschläge sind gerne willkommen :)

Es grüßt euch ganz herzlich,
eure Lena - noch aus Deutschland -

3 Kommentare:

  1. Ich hab die Drohung zur Kenntnis genommen.... "wait and see what will be"
    -TIMM-

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  2. Hi Sweety
    Super Idee find ich das... Jetzt bin ich bald ein Einzelkind und so richtig gut kann ich das einfach nicht finden :-(
    Aber ich freu mich für dich bzw euch, dass ihr so viel Zeit miteinander verbringen könnt...
    :-* Flizzy

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  3. Lena, du solltest Schriftstellerin werden:-)!
    Liest sich sehr spannend. Weiter so! Wünsche dir viel Erfolg und ne gute Zeit in Ohio. Komme gesund wieder zu uns zurück in drei Monaten!

    Ralph

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